Ein Artikel von Dr. Hubert Lohr und Michael Abebe, erschienen in WasserWirtschaft 5/2019:
Im Nileinzugsgebiet, insbesondere im östlichen Nil, befinden sich eine Reihe großer Stauanlagen. Entlang des Blauen Nils liegen die Dämme Roseires und Sennar, im weiteren Verlauf stromabwärts, nach der Vereinigung mit dem Weißen Nil, befinden sich der Merowe- und der High-Aswan-Damm. Das aggregierte Stauvolumen aller vier Staudämme beträgt 182 km³. Ergänzt werden die Anlagen am Blauen Nil durch den im Bau befindlichen Grand-Ethiopian-Renaissance-Damm (GERD). GERD wird nach Fertigstellung ein Stauvolumen von 74 km³ besitzen. Zum Vergleich: das jährliche Abflussvolumen des Blauen Nils liegt bei ca. 54 km³. Es gibt weitere Stauanlagen im Tekeze-Atbara-Gebiet sowie umfangreiche Planungen für Talsperren im Oberlauf des Blauen Nils, in der Baro-Sobat-Akobo-Region und im Südsudan. Insgesamt werden weit mehr als 300 km³ Stauvolumen entstehen. Diese Konstellation ist aus wasserwirtschaftlicher Sicht von Bedeutung und birgt politisch ein Konfliktpotenzial. Die Nilbeckeninitiative hat deshalb ein Projekt zur länderübergreifenden Koordination der Stauanlagenbewirtschaftung initiiert.
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Herr Dr. Lohr hält am 9. Mai 2019 beim 18. Deutschen Talsperrensymposium einen Vortrag zu diesem Thema.